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„Sehr geehrte Frauen“ als moderne Briefanrede?

(Grüsse und Begrüssung | Briefe)
Bei aller Liebe zu modernem Sprachgebrauch: Eine solche Anrede wirkt – äußerst vorsichtig ausgedrückt – sehr merkwürdig. Ganz gleich, ob in einer E-Mail oder im Brief. Wenn eine Sammelanrede nötig ist, weil keine Ansprechpartnerin gefunden werden kann oder eine E-Mail an mehrere verschickt werden soll, bleibt die höfliche Form: „Sehr geehrte Damen.“ Gleiches gilt für die Anrede von Männern. Auch die sind in einer Briefanrede weiterhin „Herren“.

Wählen Sie solche anonymen Anreden ohne Namen nur im Notfall und beschränken Sie sich dabei lediglich dann auf ein Geschlecht, wenn Sie ganz sicher sind, dass der Kreis der Empfangspersonen ausschließlich aus Damen oder Herren besteht. Gibt es auch nur den leisesten Zweifel daran, gehört es zur modernen Höflichkeit, „Sehr geehrte Damen (und), sehr geehrte Herren“ zu schreiben.

Wenn Sie die geschäftlichen Standardanreden: „Sehr geehrte Frau …“, „Sehr geehrter Herr …“ zu langweilig finden, bieten sich folgende Alternativen, die sowohl zeitgemäß als auch höflich sind: „Sehr geehrte Frau Sabine Meister“, „Guten Tag, Herr Wolfgang Schuster“, „Sehr geehrte Frau Kollegin Ina Möller“. Die Verwendung des kompletten Namens ist die neueste schriftliche Anredevariante. Auch ohne den Vornamen zu nennen, bleiben die beiden letzten Beispiele eine aktuelle Abwandlung.

Ein „Hallo“ statt des Tagesgrußes eignet sich ebenfalls, allerdings nur in vertrauten Beziehungen oder für Jugendliche. Die immer häufiger in E-Mails zu findende Anrede „Hallo, Gaby“ für wildfremde Menschen, zum Beispiel als Werbebriefanrede, ist im geschäftlichen Bereich deplatziert. Ebenso unangebracht ist es, das folgende Schreiben im Du-Stil zu verfassen.

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