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Die 11 wichtigsten Tipps zum schriftlichen Kondolieren

(Verhalten im Trauerfall)
1. Ein Kondolenzschreiben soll schnellstmöglich nach Erhalt einer Todesnachricht geschickt werden, am besten im Laufe einer Woche. Ist das unerfüllbar – etwa Urlaub, Geschäftsreise, Krankheit –, empfiehlt es sich, den Grund für die Verzögerung zu nennen.

2. Fax, E-Mail und SMS sowie Telefon bleiben als Übermittlungsweg für Kondolenz tabu, wenn die Todesnachricht per Trauerbrief oder Zeitungsanzeige veröffentlicht wird. Nur, wenn Sie auf einem der elektronischen Kommunikationswege aus dem Trauerhaus offiziell über einen Todesfall benachrichtigt werden und darauf sofort zu reagieren haben, drücken Sie Ihr Mitgefühl bereits auf diesem Weg aus. Sie beweisen dann guten Stil, wenn Sie den offiziellen Kondolenzbrief so schnell wie möglich hinterherschicken.

3. Die eleganteste und stilvollste Art der schriftlichen Kondolenz, ist und bleibt ein handschriftlicher Brief – am besten mit Füllfederhalter geschrieben. Die Ausnahme: In losen Geschäftsverbindungen sind auch am PC erstellte Schreiben üblich, bei denen dann jedoch als Unterschied zur sonstigen Geschäftspost die Anrede und die Grußformel per Hand eingesetzt werden.

4. Normales Geschäftsbriefpapier ist deplatziert. Ein Repräsentationsbogen ohne geschäftliche Angaben wie Bankverbindung, Bezugszeichenzeile und Ähnliches ist angebracht. Gibt es einen solchen in einer (kleinen) Firma nicht, gilt das Gleiche wie für private Kondolenzbriefe: Die beste Wahl ist schlicht weißes, allenfalls leicht cremefarbenes, hochwertiges Papier wie Bütten oder mit Leinenstruktur. Achten Sie in einer Firma, bitte, auch auf die äußere Form. Verwenden Sie eine Briefmarke, statt den Kondolenzbrief durch die Frankiermaschine laufen zu lassen und verzichten Sie auf Fensterbriefhüllen sowie Adressaufkleber.

5. Ein Kondolenzbrief hat weder auf dem Bogen noch am Umschlag einen schwarzen Rand. Dieser bleibt den Drucksachen aus dem Trauerhaus vorbehalten. Gleiches gilt für Karten. 6. Wenn Sie sich für eine Karte als Briefersatz entscheiden, dann ist eine schlicht weiße Doppel- oder eine ganz leicht cremefarbene Büttenkarte empfehlenswert oder auch eine mit dem Namen (plus eventuell der Adresse) der absendenden Person bedruckte Einfachkarte im Umschlag. Eine Postkarte ist deplatziert. 7. Bei der Auswahl der handelsüblichen Trauerkarten bevorzugen Sie eher Schlichtheit. Verzichten Sie besser auf farbenfrohe Bilder (Blumenwiesen, bunte Blüten, grüne Wälder, blauer Himmel und Ähnliches) und ebenso auf Glanz und Glimmerdruck.

8. Eine Karte, die im Innenteil lediglich eine Unterschrift zum gedruckten Text auf der Vorderseite enthält, ist stillos. Beispiel: „Herzliche Anteilnahme“ (Vorderseite, gedruckt), „ … Ihre Sabine Beispiel“ (Innenseite, geschrieben). Ein weiterführender Satz innen wie: „… sendet Ihnen Ihre Sabine Beispiel“, trägt auch noch keineswegs zur Verbesserung bei.

9. Ob Briefkarte oder Briefbogen: Die wichtigsten Elemente eines Kondolenzschreibens sollten enthalten sein: Ausdruck des Mitgefühls, Würdigung der oder des Verstorbenen oder/und Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse (wenn Wirken und Leben bekannt), tröstende Worte.

10. Feinfühlige, dem Anlass entsprechende Sinnsprüche, Gedichte, Zitate oder Aussprüche bekannter Persönlichkeiten eignen sich ebenfalls für Kondolenzschreiben, wenn einige weitere Kriterien erfüllt sind. So ist es empfehlenswert, eigene Sätze dazu zu schreiben, einen Bogen zu schlagen zu dem „ausgeliehenen“ Text und anzugeben, von wem er stammt. Ein Beispiel: „Es gibt nichts, was die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann. Je schöner und voller die Erinnerung, desto härter die Trennung, aber die Dankbarkeit schenkt in der Trauer eine stille Freude: Man trägt das vergangene Schöne wie ein kostbares Geschenk in sich. Dietrich Bonhoeffer. Liebe Frau Beispiel, mit großer Bestürzung habe ich die Nachricht vom Tod Ihrer Schwester aufgenommen. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie in dieser schweren Zeit wenigstens etwas Trost in vielen schönen Erinnerungen finden können, die Sie mit ihr verbinden …“(weiter persönlicher Text)

11. Dass bei einem Beileidsschreiben eine Schlussformel wegfällt, ist ein Gerücht. Wahr ist hingegen dies: Der Abschluss „Mit stillem Gruß“ gilt als antiquiert und nicht mehr empfehlenswert. Beispiele für moderne Schlussformeln: „In herzlicher Anteilnahme“, „Mit tiefer Anteilnahme“, „Wir sind in Gedanken bei Ihnen“, „Ich denke an Sie und wünsche Ihnen viel Kraft“.

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