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Verführt die „Schweinegrippe“ zur Unhöflichkeit?

(Gesundheit)
Warum sollte sie? Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen Angst vor einer
Ansteckung mit der „neuen Grippe“ haben, können Sie Ihre Wertschätzung anderen gegenüber beweisen, indem Sie solche Ängste respektieren und ernst nehmen. Und zwar unabhängig davon, ob Sie diese teilen oder nicht.

1. Begrüßung ohne Handschlag

 
Besonders wichtig ist in Zeiten der Grippe – gleich welcher Art – und der Erkältungen das Thema „Begrüßung“. Der von vielen Deutschen bei einem Treffen als obligatorisch betrachtete Händedruck kann zum „Virentransporteur“ erster Güte werden. Auf ihn zu verzichten, wird nicht nur von Gesundheitsfachleuten empfohlen. Ein solches Angebot beweist auch Rücksichtnahme und Höflichkeit.
Ein kurzer Hinweis wie: „Ich halte es zurzeit für sinnvoll, das Handreichen wegzulassen und grüße Sie deshalb herzlich!“, hilft, Missverständnissen vorzubeugen.
 
Ist es in einem Arbeitsteam, in einer Sport- oder anderen Gruppe bislang üblich, sich bei jedem Treffen per Handschlag zu begrüßen, sprechen Sie das Thema am besten offen an. Schlagen Sie vor, sich aufgrund der aktuellen Situation auf einen freundlichen Gruß zu beschränken. Er kann ebensoviel Höflichkeit ausdrücken wie ein Händedruck. Diese Erkenntnis ist speziell für diejenigen wichtig, die bislang dem Handreichen besondere Bedeutung beigemessen und einen Gruß als zweitklassig eingestuft haben.   
 
2. Rücksichtnahme beim Husten, Niesen und Naseputzen
 
Eine alte Umgangsformen-Empfehlung besagt, dass der komplett ausgestatte Mensch stets ein sauberes Stofftaschentuch bei sich hat. Das ist nach wie vor aktuell. Es zum Naseputzen bei einer Erkältung oder Grippe jeder Art sowie zum Vorhalten vor Mund und Nase beim Husten oder Niesen zu gebrauchen, widerspricht allerdings den Hygiene-Anforderungen der Fachleute.
 
Wenn Sie dafür ein Einmaltaschentuch verwenden, das Sie anschließend sofort in einen geschlossenen Mülleimer entsorgen, vermindern Sie die Ansteckungsgefahr nicht nur für andere, was ein Gebot der Höflichkeit ist, sondern auch für sich. Kommt der Nies- oder Hustenreiz so plötzlich, dass der Griff zum Papiertaschentuch unmöglich wird, widerstehen Sie, bitte, der oft seit Kindesbeinen antrainierten und fast reflexartigen Geste, die Hand vor den Mund zu nehmen. Selbst die damit früher verbundene Ermahnung seitens Erziehender, dazu die linke Hand zu benutzen, weil die rechte die Grußhand ist, bietet keinen ausreichenden Schutz vor der Weiter­verteilung der Viren.
Der Grund: Diese haften für einige Zeit auch auf Gegenständen wie Türgriffen, Telefonhörern, Haltestangen in öffentlichen Verkehrmitteln und mehr, wenn solche mit noch ungewaschener Hand angefasst werden – und das kann auch mit der linken passieren.
 
Als Notlösung, wenn so schnell kein Taschentuch parat ist, empfehlen Gesundheitsfachleute, in die Armbeuge zu niesen oder zu husten. Das mag als unästhetisch empfunden werden. Deshalb bleibt der schnelle Griff zum Papiertaschentuch das Nonplusultra.
 
3. Mehr als Rücksichtslosigkeit
 
Wer in der Familie einen Fall der „neuen Grippe“ hat, handelt nicht nur rücksichtslos, sondern unverantwortlich, wenn er Termine wahrnimmt, bei denen Körperkontakt zu anderen Menschen unausweichlich ist. Beispiel: Massage. Außerdem sollte laut der Empfehlungen von Gesundheitsfachleuten der gesamte Kontakt aller Familienmitglieder zur Außenwelt auf ein Minimum reduziert werden. Somit ist es rücksichtsvoll, auf Freizeitaktivitäten wie Kino- oder Theaterbesuche, Essenseinladungen, Restaurant- und Saunabesuche, Fitnesstraining im Sportstudio, Tanzkurse und mehr so lange zu verzichten, bis die Ansteckungsgefahr für Außenstehende definitiv gebannt ist.  
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